Evangelisch-methodistische Kirche Schweiz-Frankreich: Nein zur Änderung des Fortpflanzungsmedizingesetzes

Am 5. Juni 2016 kommt das Fortpflanzungsmedizingesetz in der Schweiz zur Abstimmung. Die Evangelisch-methodistische Kirche (EMK) Schweiz-Frankreich hat sich bereits an ihrer Jährlichen Konferenz im Juni 2014 in Frauenfeld mit grosser Mehrheit gegen die Einführung der Präimplantationsdiagnostik (PID) ausgesprochen. Sie lehnt deshalb folgerichtig auch das Fortpflanzungsmedizingesetz ab.

Im Wesentlichen richtet sich die EMK gegen die drei folgenden Änderungen im Fortpflanzungsmedizingesetz:

  1. Einführung der Präimplantationsdiagnostik (PID)
  2. Ausweitung der pro Behandlungszyklus künstlich erzeugten Embryonen von 3 auf 12
  3. Das Einfrieren von Embryonen für die zukünftige Verwendung

Die Präimplantationsdiagnostik wirft aus Sicht der EMK grundlegende Fragen auf und führt zu Folgeproblemen:

Die PID stellt uns vor das grundsätzliche Problem, dass wir darüber entscheiden müssen, was lebenswertes und was lebensunwertes Leben ist. Wo wird die Grenze des zumutbaren gezogen für Elternpaare? Entscheiden die Eltern selbst über das ihnen Zumutbare? Wird von Eltern mit genetischer Disposition in Zukunft erwartet, dass sie die PID anwenden? Wie gehen die Versicherungen mit Kindern um, die unter entsprechenden Krankheiten leiden?

Was geschieht mit den überzähligen, eingefrorenen Embryonen? Wer garantiert, dass sie letztlich vernichtet, und nicht allenfalls doch für andere Zwecke etwa in der Forschung verwendet werden? Wem gehören die überzähligen, eingefrorenen Embryonen?

„Als Christen glauben wir, dass Anfang und Ende des Lebens von Gott gegebene Grenzen menschlicher Existenz sind (Soziale Grundsätze der EMK, 161.II. J)“, schreibt der Ausschuss „Kirche und Gesellschaft“ in seiner Stellungnahme. Im biblischen Gedanken der Gottebenbildlichkeit (Genesis 1,27) werde dem Mensch eine Würde zugesprochen, die in staunende Worte des Psalmisten münde: „Denn du hast meine Nieren bereitet und hast mich gebildet im Mutterleibe. ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele.“ (Psalm 139,13f). „Dem von Gott geschaffenen menschlichen Leben – ohne Ausnahme – eignet ein Wert, der unantastbar ist“, betont der EMK-Ausschuss

Die Sozialen Grundsätze (www.soziale-grundsaetze.ch) der EMK hielten zum Thema Gentechnologie fest: „Wir lehnen gentechnologische Maßnahmen mit eugenischer Ausrichtung ab, und solche, die zur Produktion überzähliger Embryonen führen.“

Weitere Informationen: Jörg Niederer, Mitglied des Ausschusses „Kirche und Gesellschaft“ der EMK, Tel. 076 502 55 52

Quelle: Ausschuss „Kirche und Gesellschaft“ der EMK Schweiz-Frankreich, Copyright Logo: EMK Schweiz-Frankreich

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