Globaler Aufruf zu dringender Reform von katholischer Kirche zum Reformationstag

Kurz vor dem 500. Jahrestag der wichtigsten Reform der katholischen Kirche, welche zur Reformation führte, startete ein australischer Priester, der wegen seiner Unterstützung von Frauen für das Priesteramt exkommuniziert worden war, ein radikales Programm zur Reform der katholischen Kirche.

Pater Greg Reynolds, Gründer von Inclusive Catholics, einer aufgeklärten Randgruppe von Katholiken, die von der Amtskirche enttäuscht und ausgeschlossen wurden, ruft Gemeinden auf der ganzen Welt dazu auf, mehr Verantwortung für ihre Ortsgemeinde zu übernehmen.

Seinem Plan zufolge sollen Pfarrgemeinden ein so genanntes „House of the Laity“ („Laienhaus“) einrichten, um katholische Kirchgänger darin zu bestärken, Verantwortung für das Leben in ihrer Pfarrgemeinde zu übernehmen.

„Das Laienhaus ist eine Struktur, welche Katholiken eine offizielle Stimme und ein Mitspracherecht beim Betrieb ihrer Pfarrgemeinde verleiht; aktuell gibt es das nicht“, erklärte Pater Reynolds.

Pater Reynolds hat eine Crowd-Funding-Kampagne zur Entwicklung eines Sets für katholische Laien gestartet, damit diese ihr eigenes Laienhaus gründen und ihre Ortsgemeinde partnerschaftlich mit dem Gemeindepriester steuern können.

Das Set wird eine schrittweise Anleitung zur Einführung eines Laienhauses enthalten.

„Ich glaube, die meisten Priester würde die Unterstützung, die ihnen diese Initiative bieten würde, begrüßen“, erklärte Pater Reynolds.

„Zurzeit lastet die Verantwortung für die Leitung einer Pfarrgemeinde allein auf den Schultern des Ortspriesters; die Gemeindemitglieder können nur durch einen Pfarrgemeinderat beratend mitwirken.“

„Angesichts zurückgehender Vokationen und eines alternden Klerus wird diese Verantwortung immer schwerwiegender. Die Einrichtung eines Laienhauses bedeutet, dass die Last gerechter verteilt wird. Dann kann auch eine ehrlichere Teilung der Verantwortung zwischen Priester und Laien stattfinden.“

Pater Reynolds ruft interessierte Katholiken dazu auf, die Finanzierung der Entwicklung und Verbreitung des Sets auf der ganzen Welt zu unterstützen.

„Martin Luther wagte einen sehr mutigen Schritt, als er am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen an die Tür der Kirche zu Wittenberg in Deutschland nagelte und lehnte sich damit gegen die damaligen Missstände auf. Ohne diesen Schritt würde die Kirche möglicherweise heute noch Ablassbriefe verkaufen“, erklärte er.

„Im Schatten dessen, was durch verschiedene international durchgeführte Untersuchungen von schrecklichem Missbrauch durch Angehörige des Klerus ans Licht gekommenen ist, ist eine weitere ernsthafte Reform jetzt dringend erforderlich.“

Quelle: ots/Presseportal, Copyright Bild: House of the Laity

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