Ärzte der Welt: Höchst beunruhigende Situation in Aleppo

Nachdem die Evakuierung der Zivilisten am Freitagnachmittag wieder ausgesetzt wurde, ist Ärzte der Welt in höchstem Masse beunruhigt, dass sich die Menschen, die immer noch in Ost-Aleppo eingeschlossen sind, in Sicherheit bringen können. Ärzte der Welt geht von 50.000 bis 100.000 Männern, Frauen und Kindern aus, die sich noch auf etwa fünf Quadratkilometern in Ost-Aleppo aufhalten.

„Wir wissen, dass es viele Verletzte gibt, die schon lange hätten evakuiert werden müssen.“In Ost-Aleppo steht kein Krankenhaus mehr. Seit Beginn des Krieges sind mindestens 120 Gesundheitseinrichtungen zerstört worden. Jetzt gibt es nur noch provisorische Krankenstationen in Kellerräumen, Operationen werden ohne Betäubungsmittel durchgeführt“, sagt François de Keersmaeker, Direktor von Ärzte der Welt Deutschland. Das humanitäre Völkerrecht gewährt medizinischem Personal und den von ihm versorgten Patientinnen und Patienten eigentlich Schutz. „Aber das Töten von Zivilisten ist schon fast zur Norm geworden“, so Joel Weiler, Leiter der Nothilfeabteilung von Ärzte der Welt Frankreich. „Auch der Krieg hat Regeln, und diese werden in Aleppo ständig gebrochen.“ Die Situation sei eine Tragödie, es gäbe keine Grundnahrungsmittel mehr, und die Menschen hätten große Angst, was in den nächsten Stunden und Tagen mit ihnen passieren werde.

Ärzte der Welt wiederholt seinen Appell, die Gewalt gegen Zivilisten und Gesundheitseinrichtungen einzustellen und fordert die internationale Gemeinschaft dazu auf, alle politischen Wege zu nutzen, um mehr Druck auszuüben, damit die Zivilisten evakuiert werden können, damit allen Menschen in Syrien Zugang zu humanitärer Hilfe ermöglicht wird und das Leiden der Menschen ein Ende findet. Denn mit Aleppo ist der Krieg noch lange nicht beendet.

Quelle: ots/Presseportal, Copyright Logo: Ärzte der Welt

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