phoenix Erstausstrahlung: Was wäre, wenn… der Islam Europa erobert hätte?

Die neue phoenix-Dokumentation „Was wäre, wenn…“ unternimmt ein ungewöhnliches Gedankenexperiment zur Geschichte von Orient und Okzident: Was wäre geschehen, wenn im Mittelalter der Islam und nicht das Christentum zur dominierenden Religion Europas geworden wäre?

Ein Team aus Historikern und Islamwissenschaftlern entwickelt plausible Szenarien zu möglichen Wendepunkten, an denen die Entwicklung des Westens, so wie wir ihn heute kennen, ganz anders hätte verlaufen können.

Historiker nennen solche Geschichtsexperimente „kontrafaktische Geschichte“. Dabei geht es nicht darum, „alternative Fakten“ zu schaffen, wie der Oxforder Historiker Johannes Dillinger klarstellt: „Wir ermitteln, welche Entscheidungsspielräume die Personen in der Vergangenheit tatsächlich hatten. Dadurch wird Geschichte vielschichtiger, sie verliert den deterministischen Charakter, der ihr immer noch gerne zugeschrieben wird.“

Anstelle des Kölner Doms, der selbst auf einer frühmittelalterlichen Kirche der einstigen fränkischen Königsresidenz aufbaute, erheben sich Moscheen und Minarette über dem Emirat „Frankistan“ – zumindest auf den im Film präsentierten Grafikanimationen.

Europa hätte sich aber nicht nur äusserlich verändert: „Wenn der Islam von Andalusien nach Europa gekommen wäre“, so der Islamwissenschaftler Peter Heine, „dann wäre die Gesellschaft sicher toleranter gewesen als die, die wir dann in der realen Geschichte kennengelernt haben.“

Film von Martin Carazo Mendez, phoenix 2017 / 45 Minuten

Sendetermin: Was wäre, wenn…der Islam Europa erobert hätte? – Donnerstag, 28. Dezember 2017, 22.30 Uhr. phoenix

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