Glaube hat Einfluss auf soziales Verhalten

Die religiöse Bindung hat in Deutschland offenbar einen starken Einfluss auf das soziale Verhalten. Das ist das Ergebnis eines datenjournalistischen Projektes des Mitteldeutschen Rundfunks anlässlich der ARD-Themenwoche „Woran glaubst Du?“.

Demnach gibt es unter anderem einen regionalen Zusammenhang zwischen der Anzahl an Kirchenmitgliedern und der Frauenbeschäftigungsquote, dem ehrenamtlichen Engagement, der Anzahl der Suizide und Teenagerschwangerschaften sowie der Anzahl an Arbeitslosengeld-Empfängern (SGB II).

In Städten und Gemeinden mit vielen SGB-II-Beziehern leben, der Datenauswertung zufolge, relativ viele Konfessionslose. Dies gilt für einen Vergleich Ost-West ebenso wie für Vergleiche innerhalb der alten und neuen Bundesländer. So ist etwa in Weimar der Anteil Konfessionsloser unter allen deutschen Städten und Gemeinden mit 94,1 Prozent am größten. In der thüringischen Stadt leben mit rund 13 Prozent auch überdurchschnittlich viele Hartz-IV-Empfänger. In Tirschenreuth in Bayern gehören hingegen lediglich 8,1 Prozent der Einwohner keiner Religion an, die SGB-II-Quote beträgt dort nur 3,9 Prozent.

Die vorliegenden Daten bestätigen auch oft diskutierte regionale Zusammenhänge zwischen der Kirchenmitgliedschaft und dem Geldbeutel. In Regionen, in denen Menschen eher auf staatliche Unterstützung angewiesen sind, gibt es verhältnismäßig mehr Kirchenaustritte. Dort, wo das Budget der Einwohner höher ist, zahlen sie auch häufiger Kirchensteuer, ein Kirchenaustritt ist unwahrscheinlicher.

Für das datenjournalistische Projekt anlässlich der ARD-Themenwoche „Woran glaubst Du?“(www.themenwoche.ARD.de) hat der MDR in Zusammenarbeit mit der Universität Leipzig insgesamt 1.250 Datensätze ausgewertet.

Quelle: ots/Presseportal, Copyright Logo: MDR

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.